Der Bebauungsplan Volta Nord sieht eine zeitgemässe Transformation vom Industriestandort zu einem produktiven durchmischten Stadtteil vor, mit einer vielfältiger Nutzung von Wohnen und Arbeiten sowie qualitativ hochwertigen Freiräumen. Unser Vorschlag beinhaltet vier unterschiedliche Gebäudekörper, die zusammen mit den Schul- und Bürogebäuden eine Blockrandbebauung bilden, um einen gemeinschaftlichen Innenhof mit einem Hofgebäude zu fassen. Ein neungeschossiger Kopfbau nimmt die Maßstäblichkeit des Schulgebäudes auf und dient als definierendes Volumen gegenüber dem Lysbüchelplatz. Vis-à-vis dem ehemaligen Weinlager wird ein sechsgeschossiger Gebäudekörper entlang der Weinlagerstrasse positioniert. Der Längsbau, mit Laubengangerschliessung, fügt sich leicht zurückversetzt an den Kopfbau an und bildet somit den Haupteingang für die neue Überbauung. Die Setzung des Gebäudes nimmt die Strassenflucht des Beckenwegs auf und schafft einen Platz an der Kreuzung zwischen Beckenweg und Weinlagerstrasse. Das achtgeschossige Scheibenhaus entlang der Elsässerstrasse steht im Dialog mit den grossmassstäblichen Bauten auf der gegenüberliegenden Seite und verhindert durch seine bauliche Setzung das Eindringen von Lärm ins Areal. Das fünfgeschossige Hofgebäude wirkt leicht und durchlässig und ist gemeinschaftlich konzipiert. Atelierwohnungen im Erdgeschoss sowie grosse Wohngemeinschaften in den oberen Geschossen fördern das Zusammenleben in der gemeinschaftlichen Mitte.
Der Eingangsplatz wird markiert von einer kleinen Baumgruppe und ist mit einer Sitzbank ausgestattet. Er verlängert visuell den Beckenweg und materiell den Lysbüchelplatz und funktioniert somit sowohl als verbindendes Element des gesamten Areals wie auch als Eingangsbereich für das Wohnquartier. Der Innenhof bietet mit seiner vielfältigen Natur einen Aufenthaltsraum für alle Anwohner. Der angrenzende Gemeinschaftsraum mit integrierter Gartenküche auf der Rückseite des Kopfbaus bildet das Rückgrat für Anlässe und Zusammenkünfte aller Art.
Die Nutzungsvielfalt und Durchmischung sorgt für eine nachhaltige Sicherung eines sozial und wirtschaftlich stabilen und belebten Quartiers. Dank experimenteller und individuell zugeschnittener Wohnformen werden neuartige, innovative und bedarfsorientierte Wohnformen möglich. In diesem Sinne werden auch kollektiv nutzbare Räume angeboten, so dass mit Vielfalt und Resilienz eine zeitgemässe Antwort auf das Bedürfnis nach Individualität und Einzigartigkeit unserer Gesellschaft gegeben werden kann.
Die Grossform setzt sich aus drei Volumen zusammen, welche unterschiedliche Wohnungstypen aufweisen. Im Kopfbau sind vier Wohnungen pro Geschoss durch ein zentrales Atrium erschlossen. Entlang der Weinlagerstrasse befinden sich von der Strasse zum Innenhof durchgestreckte Wohnungen mit Laubengangerschliessung. Das Scheibenhaus beinhaltet lärmoptimierte Wohnungen mit überhohen Wohnküchen strassenseitig, während sich private Wohn- und Schlafbereiche zum Innenhof orientieren. Das Hofgebäude wirkt leicht und durchlässig und bietet Raum für gemeinschaftliche Wohnformen.
Der Dachgarten ist eine Oase mit Aussicht sowohl auf den Hofgarten wie auch die umgebende Stadt. Ein organisch gestalteter Weg aus Ortsbeton und Kies verbindet die Terrassenräume welche den Garten fassen und als Erschliessungspunkt dienen. Die verschiebbare Möblierung erlaubt es den Anwohnern, Zusammenkünfte zu veranstalten oder sich einfach für einen Drink am Abend zu treffen.
Das Hofgebäude beherbergt flexible Wohngemeinschaften: Die privaten Räume befinden sich alle an der Nordwest-Seite, während die gemeinschaftlichen Räume zum Innenhof hin ausgerichtet sind. Der modulare Grundriss lässt Anpassungen der Raumorganisation zu; somit besteht die Möglichkeit, jedes Geschoss in drei, zwei oder eine grosse Wohngemeinschaft aufzuteilen.
